Motivationsschreiben
Was früher meistens nur für Stipendien oder Studienbewerbungen verlangt wurde, findet heute auch in der Arbeitswelt immer häufiger seinen Weg in die Bewerbungsunterlagen: das Motivationsschreiben.

Das Motivationsschreiben (auch dritte Seite genannt) in der Bewerbung ist eine Ergänzung zum Anschreiben und daher klar voneinander zu unterscheiden.
Als optionaler Bestandteil ist das Motivationsschreiben zwar ein Muss, dennoch ist dieses als einer der aussagekräftigsten und kreativsten Elemente einer Bewerbung nicht zu unterschätzen. In einem Motivationsschreiben kommt es daher darauf an, von sich selbst zu überzeugen und den potenziellen Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen.

Dabei ist es wichtig, sich von der Masse abzuheben und eine möglichst positive, aber nicht gekünstelt wirkende Selbstdarstellung zu verfassen.
Die eigene Motivation in Worte zu fassen, ist sicherlich nicht leicht. Vor allem wenn es nicht Selbstverliebtheit wirken und immer noch authentisch bleiben soll. Erfahren Sie, wie Ihnen das Motivationsschreiben einen entscheidenden Vorteil bringt und wie man die dritte Seite richtig einsetzt. Denn wer sich im Motivationsschreiben Mühe gibt, hebt sich ganz klar von anderen Bewerbern ab!
Pro und Contra für ein Motivationsschreiben
Da bei einem Motivationsschreiben keinesfalls Inhalte der Bewerbung wiederholt oder gar der Fokus auf vom Stellenprofil abweichende Fähigkeiten gesetzt werden sollte, verweisen Kritiker des Motivationsschreibens nicht ganz zu Unrecht darauf, dass dieses oftmals nur redundante Informationen enthält und die Bewerbungsunterlagen künstlich aufbläht. Ein Motivationsschreiben sollte daher nur eingesetzt werden, wenn dadurch inhaltlich ein klarer Mehrwert hervorgeht.

Nur ein gut gelungenes Motivationsschreiben erhöht die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch, hingegen bei unzureichender Umsetzung kann dieses auch schnell das Gegenteil bewirken.
Für wen ist ein Motivationsschreiben sinnvoll?
Das Motivationsschreiben erlangt gerade bei Schüler- und Studentenbewerbungen wie auch bei Hochschulabsolventen und Berufseinsteigern oder auch bei mehrjährig Berufserfahrenen immer höhere Beliebtheit. Denn gerade bei Praktika und Trainee-Programmen ist die Konkurrenz meist hoch, sodass man sich hier gezielt hervorstechen muss. Aber auch bei Berufswechslern und Jobeinsteigern wird die dritte Seite gerne eingesetzt, denn hier können fehlende Anforderungen durch andere passende Argumente durchaus aufgehoben werden. Bei gewissen Berufsgruppen wie beispielweise im sozialen Bereich kann hingegen die besondere Begabung und Leidenschaft betont werden. Die Verwendung des Motivationsschreibens findet daher in unterschiedlichen Situationen eine Daseinsberechtigung.
Das Motivationsschreiben bietet sich an, wenn Bewerber auf das Interesse am Unternehmen bzw. an der Stelle näher eingehen und auch die persönlichen Stärken und Fähigkeiten besonders hervorheben möchten. Durch die genauere Beschreibung Ihrer Motivation oder Ihrer Person können Sie dem Personaler einen besseren Eindruck von Ihnen vermitteln.

Sollten die Argumente des Bewerbers im Motivationsschreiben näheren Aufschluss darüber geben, warum gerade dieser Kandidat passend für die Stelle ist, so ist die Verwendung eines Motivationsschreibens durchaus sehr sinnvoll.
Um sich jedoch der Wirksamkeit eines Motivationsschreibens sicher zu sein, ist der Inhalt gut durchdacht zu wählen.
Tipps für das Motivationsschreiben
Da so mancher Bewerber die dritte Seite aufgrund der noch geringen Bekanntheit nicht nützt, können Sie mit einem professionellen Motivationsschreiben zusätzlich punkten. Mit den Tipps erfahren Sie, wie Sie ein richtig gutes Motivationsschreiben verfassen und warum Sie unbedingt auf die Vorteile einer dritten Seite setzen sollten.
- Das Motivationsschreiben sollte 1 DIN-A4-Seite nicht überschreiten
- Kurze und prägnante Aussagen verwenden, um die Argumente auf den Punkt zu bringen
- Inhalte aus dem Anschreiben und Lebenslauf nicht wiederholen, sondern darauf achten, dass das Motivationsschreiben nähere Erkenntnisse über den Bewerber liefert (Mehrwert!)
- Inhaltlich nur Fähigkeiten und Kenntnisse beschreiben, welche für die Stelle auch tatsächlich relevant sind
- Persönliche Eigenschaften nicht nur aufzählen, sondern in Beispielen untermauern
- Nicht in Erklärungen verstricken und Ausflüchte suchen, sondern Argumente finden, welche für Sie sprechen (keinesfalls neue Fragen aufwerfen!)
- Einheitliche Formatierung wählen, sodass das Gesamtbild der Bewerbung stimmig ist
- Das Korrekturlesen ist selbstverständlich, achten Sie auch auf die Sinnhaftigkeit der Informationen
- Persönlich und authentisch sollte das Motivationsschreiben sein, dennoch professionell

Wenn Ihnen das Motivationsschreiben Probleme bereitet, bietet sich Hilfe bei einem professionellen Bewerbungsservice an.
Gründe für ein Motivationsschreiben
Die Gründe für ein Motivationsschreiben können von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus betrachtet werden, Beispiele:
- Im Anschreiben findet sich nicht ausreichend Platz
- Sie möchten Ihre Fähigkeiten näher erläutern
- Ihre außergewöhnliche Begabung bedarf einer genaueren Beschreibung
- Die Motivation für die Stelle ist Ihnen ein besonderes Anliegen
- Sie haben klare Vorstellungen und Ziele, welche Sie kommunizieren möchten
- Ihr Lebenslauf enthält Tücken, welche Sie entkräften möchten
- Und vieles andere mehr
Aufbau des Motivationsschreibens

Da es für das Motivationsschreiben keine formalen Vorgaben gibt, kann dieses frei formuliert werden. Das gilt übrigens auch für die optische Gestaltung des Schreibens.
Empfehlenswert ist es dennoch, die einzelnen Inhalte zunächst in Absätze zu gliedern und dann als Fließtext auszuformulieren. Durch die Themenschwerpunkten ist das Schreiben übersichtlich strukturiert und mit den kurzen Absätzen auch sehr leserfreundlich. Auch können die Überschriften „fett“ formatiert werden, sodass die Gliederung gut sichtbar ist.
Für die Einleitung bietet sich ein fesselnder Einstieg wie „Warum ich mich bei Ihnen bewerbe“ oder ähnliches an. Durch eine genaue Unternehmensrecherche kann ein Bezug zu dem Unternehmen hergestellt und das Interesse des Bewerbers ausgedrückt werden. Folgend im Hauptteil werden verschiedene inhaltliche Schwerpunkte zu Fähigkeiten, Kompetenzen und Alleinstellungsmerkmalen, aber auch zu Motivation und Zielen ausgearbeitet. Im Schlussteil ist nochmal Überzeugungskraft gefragt, daher sollten hier passende Worte für die Einladung auf ein Vorstellungsgespräch ausgesprochen werden.